Kathrins Elternbrief: Squid Game – Explizit gezeigte Gewalt

Die Schulzozialarbeiterin Kathrin Perron beobachtet aktuelle Trends und Gefahren beim Medienumgang der Grundschüler*innen und nimmt diese zum Anlass, Informationsbriefe an die Eltern zu verfassen.
Liebe Eltern,
ich biete für Ihre Kinder mehrmals wöchentlich eine Ruhezeit in der Schulbücherei an.
Die Kinder kommen zum Malen, Kneten, Hörspiel hören, manche Kinder kuscheln sich auch einfach mal in die Kissen und reden mit ihren Freunden.Mir ist aufgefallen, dass viele Kinder der 1. Klasse davon erzählen, dass sie Squid Game gucken. Sie erzählen ganz oft davon, wenn sie zu mir kommen. Sie berichten von den gruseligen Szenen und sind sehr aufgeregt, wenn sie davon berichten.
Mir macht das einige Sorgen, weil die Serie laut FSK erst ab 16 Jahren freigegeben wurde und Netflix entsprechend die Altersfreigabe auf 16 Jahre anzeigt. Es handelt sich um eine sehr düstere und gruselige Geschichte in der viel Gewalt gezeigt wird.
Die Kinder sind total fasziniert, weil diese Morde während eines Spiels passieren und alles so schön bunt ist, fast wie in einer Kinderserie. Dadurch entsteht ein subtiler Horror der für die Entwicklung der Kinder (Kinderseelen) völlig ungeeignet ist.
Sie gruseln sich und erzählen viel davon, weil es sie sehr beschäftigt was sie da sehen.
Ich möchte Sie eindringlich bitten, ihr Kind vor Filmen und Serien zu schützen, die erst ab 16 Jahren freigegeben sind. Es kann ihrem Kind erheblich Schaden zufügen, wenn es sich immer wieder altersunangemessene Darstellungen von Gewalt ansieht.
Um sich weiter zu informieren, empfehle ich Ihnen die Seite zu Gewaltdarstellungen sowie den Elternratgeber der EU-Initiative klicksafe:

Kathrin Perron, staatlich anerkannte Kindheitspädagogin (B.A.) und Sozialarbeiterin (M.A.) Schwerpunkt Kinder- und Jugendhilfe, arbeitet seit September 2023 als Schulsozialarbeiterin an der Johannes-Kepler-Grundschule. Aktuelle Trends und Gefahren beim Medienumgang der Grundschüler*innen nimmt sie zum Anlass Elternbriefe zu verfassen. Ziel ist es, die Eltern zu informieren, zu sensibilisieren und sie dabei zu unterstützen, ihren Kindern einen selbstbestimmten und verantwortungsvollen Medienumgang zu vermitteln.